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  Aus dem Jahresbericht 2007 / 2008 des Gertrud-von-le-Fort-Gymnasiums Oberstdorf:
   


„Aus den Fachschaften: Deutsch

[…] Anlässlich des Geburtstags von Gertrud von le Fort am 11. Oktober besuchte wiederum eine Abordnung (Schulleiter Haslbeck, der Lk Deutsch der 12. Jahrgangsstufe mit seinem Kursleiter OStR Fink und StD Schäfer) das Grab der Dichterin auf dem Oberstdorfer Waldfriedhof, um der Namensgeberin der Schule zu gedenken. Dass Gertrud von le Fort 31 Jahre in Oberstdorf gelebt hat, bedeutsame Jahre hinsichtlich ihres literarischen Werks, ist nicht nur Teil der Biografie der Dichterin, ist nicht nur ehrenvoll für Oberstdorf und sein Gymnasium, das ihren Namen trägt. Sondern gerade in unserer Zeit erscheint eine Besinnung auf die von der Dichterin vertretenen Werte dringend geboten: Menschlichkeit, Erbarmen, Verzeihen, Sich-Zurücknehmen zugunsten des Mitmenschen, ... . Es geht also nicht darum, mit Gertrud von le Fort lediglich eine der "vergessenen Schriftsteller" historisierend in Erinnerung zu rufen, zu denen neben ihr beispielsweise Stefan Andres, Werner Bergengruen, Elisabeth Langgässer, Agnes Miegel, Reinhold Schneider und inzwischen sogar ein Carl Zuckmayer gehören. Aufgabe des gymnasialen Deutschunterrichts ist doch auch zu verhindern, dass im Laufe der Jahre und Jahrzehnte ein unschätzbar hohes Kulturgut vergessen zu werden droht, wenn man das hinterlassene dichterische Erbe allein dem Interesse des Buchmarkts und der Verlage überlässt. Denn dort wechseln Wohlwollen und Desinteresse gegenüber dem Werk eines Dichters oft nach Tagesmeinung und literarischen Moden, wobei wirtschaftliche Interessen weitgehend im Vordergrund stehen. Der Wunsch, dass in den nächsten Jahren im Deutschunterricht an unserer Schule verstärkt einmal der Bezug "Oberstdorf und das literarische Werk Gertrud von le Forts" in den Blick kommen möge, hat nichts mit Lokalpatriotismus zu tun. Ein solcher verbietet sich in diesem Zusammenhang ohnehin. Nicht uninteressant ist nämlich, wie sich die Weltsicht der betagten Dichterin, sie war in ihrer Oberstdorfer Zeit 64 bis 95 Jahre alt, in Anbetracht gerade der historischen Ereignisse zwischen 1940 und 1971 darstellt. […]"

(StD. Schäfer)

 
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