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AZ 09.05.2006

Noch Chancen für ein Dichtermuseum?

Gertrud-von-le-Fort-Gesellschaft will Klarheit habenl

 

   


Oberstdorf (pts). - Die Gertrud-von-le-Fort-Gesellschaft erhofft sich baldige Klarheit, ob die Marktgemeinde Oberstdorf als langjährige Wohnstätte der Oberstdorfer Ehrenbürgerin ein Dichtermuseum zu Ehren von Gertrud von le Fort einrichten kann. In einem Brief an Bürgermeister Thomas Müller bittet die Präsidentin der Gesellschaft, Dr. Antje Kleinewefers, um konkrete Vorschläge, ob sich eine solche Einrichtung realisieren lässt, zumal es auch andere Interessenten gebe und zur Jahrestagung der Gesellschaft im August eine Entscheidung fallen soll. 30 Jahre lang bis zu ihrem Tod 1971 hatte die Schriftstellerin ständig in Oberstdorf gelebt. Sie ruht in einem Ehrengrab auf dem Friedhof. An ihrem Wohnort sind außer ihrem letzten Roman „Der Kranz der Engel“ viele Erzählungen und Novellen entstanden.

Oberstdorf machte die Adlige aus Mecklenburg zur Ehrenbürgerin. Das Gymnasium am Ort ist nach ihr benannt. 1949 war sie von ihrem Schriftsteller-Kollegen Hermann Hesse, mit dem sie ebenso freundschaftlich verbunden war wie mit Carl Zuckmayr, sogar für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen worden. Wie berichtet, bemüht sich die Gertrud-von-le-Fort-Gesellschaft mit Vorstandsmitglied Manfred Schäfer (Lehrer am Oberstdorfer Gymnasium) seit einiger Zeit darum, zu Ehren der „Kulturschaffenden von europäischem Rang“ eine Gedenkstätte in Oberstdorf zu schaffen. Zuletzt gab es den Gedanken, im leer stehenden ehemaligen Rathaus eine Dichterstube einzurichten, wo das Heimatmuseum zugleich eine Erinnerungsstätte an den Beginn des Fremdenverkehrs aufbauen will. Doch die Pläne mit dem Tourismus-Museum und damit auch die Überlegungen zur Dichterstube liegen derzeit auf Eis. Antje Kleinewefers würde sich freuen, wenn sich doch noch in Oberstdorf eine Möglichkeit für eine solche Kulturstätte ergeben würde, zumal Manfred Schäfer das Archiv mit dem Nachlass der Dichterin einbringen könnte. Auf eine fernere Zukunft will sich die Gesellschaft nicht von der Gemeinde vertrösten lassen. Da würde selbst eine Absage mehr Klarheit schaffen, heißt es in dem Brief ans Rathaus.

 
   
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